Von der ehemaligen portugiesischen Kulturhauptstadt Porto bis in die Hauptstadt Lissabon führt die Route auf Radwegen und manchmal auf Nebenstraßen am Atlantik entlang und ins Hinterland.
Am Douro-Kai in Porto drängeln sich Touristen aus aller Welt, Musiker trommeln, Gaukler zeigen Kunststücke. Die Cafés und Restaurants ringsum sind bevölkert. Jenseits des Flusses leuchten die Häuser der Portweinfirmen in der Abendsonne. Über allem spannt sich die gigantische Eisenkonstruktion der Brücke D. Luis I. Ich schiebe das Rad über die Brücke auf die Nordseite. Porto schon zu verlassen, fällt mir schwer: Die mit Azulejos gefliesten Häuser leuchten am gegenüberliegenden Douro-Ufer in der morgendlichen Sonne – es gäbe noch viel zu sehen. Die Radroute, der ich nun folge, schlängelt sich am Wasser entlang, und es dauert nicht lange, da geht es durch ein Fischerviertel. Hier schaukelt bunte Wäsche fröhlich auf der Leine und das Meer glitzert. Auf dem glatten, rot asphaltierten Radweg schnurren die Reifen an kilometerlangen Sandstränden vorbei, durch den Kiefernwald von Buçaquinho und manchmal über Holzbohlen durch Dünen. Einziger Wermutstropfen ist die oft gesichtslose Architektur der Badeorte mit ihren Appartementblocks – da hilft der Blick Richtung Atlantik. Durch die elf Kilometer breite Lagune von Aveiro geht es kerzengeradeaus. Sie entstand im 16. Jahrhundert, als das Meer sich zurückzog und so verschiedene Mini-Inseln entstanden. Platt wie ein Pfannkuchen ist die Landschaft und trotz Morgendunst kann man weit blicken: auf Flamingos, die in Reihenformation spazieren, auf Echsen, die über die Straße huschen, auf Fischer und ihre Moliceiros.