19 unterschiedlich lange Radrouten auf wald- und seenreichen Feld- und Forstwegen sowie Nebenstraßen führen durch das südschwedische Glasreich. Hier finden sich die Öfen der Glasbläser und ihre Objekte, aber auch die Geschichten schwedischer Auswanderer.
Eine Familie grillt und winkt mir zu. Die falunroten Holzhäuser leuchten in der Abendsonne. Im See plantscht ein blondes Kind und juchzt. So weit, so Klischee: Ich bin in Korrö gelandet und fühle mich wie auf einem anderen Planeten. Die Gegend ist typisch für Småland – ein Naturschutzgebiet mit Moränenhügeln und eiszeitlichen Talkesseln, Findlingen, Wiesen und Wäldern. Der Fluss Ronneby rauscht durch das liebevoll restaurierte ehemalige Handwerkerdorf. Die einstige Walkmühle für Filz und Tuch sowie die Gerberei und Schmiede können besichtigt werden. Seit 1950 befinden sich in den Holzhäuschen eine Jugendherberge und ein Hotel. In den Gästezimmern hängen die Fotos mit den dazugehörigen Geschichten der Auswandererfamilien. Meine Rundtour beginnt auf dem Utvandrarleden, dem Auswandererweg. Ihr Leben war so hart, dass sich zwischen 1840 und 1930 ganze Landstriche leerten, da eineinhalb Millionen verarmte Schweden über den Hafen in Karlshamn meist nach Amerika auswanderten.