Die Südpfalz und die Südliche Weinstraße sind eine Genussregion, was Essen und Trinken, aber auch was Radfahren angeht. Beides lässt sich auf herrliche Weise verbinden. Judith Weibrecht hat es ausprobiert. Jetzt heißt es erstmal »Hihogge!«. Das ist kein Befehl, sondern nett gemeint und garniert mit einem Picknick gleichen Namens, das wir unter Bäumen in Germersheim verspeisen. »Was abhole und sich e schöns Plätzle suche! Da es hier eine sehr hohe Dichte an Direktvermarktern gibt, geht das überall«, erklärt Silke Wiedrig von Südpfalz-Tourismus Landkreis Germersheim. Radrouten-Schilder weisen in diverse Richtungen, auch zur imposanten Festung Germersheim, wohin wir mit Gästeführer Klaus Raithel aufbrechen: »Bereits 1090 stand hier eine Burg«, erzählt er. Am Weißenburger Tor sieht man den bayerischen Löwen, denn einst gehörte die Pfalz zu Bayern. »Beide Festungstore wurden zwar abends um neun geschlossen, aber es gab für Notfälle eine kleine Tür, durch die man reinschlüpfen konnte.« Beim Bau der heute noch zu sehenden Festungsanlagen 1834– 1855 durch Architekt Friedrich von Schmauß waren 3 000 Menschen beschäftigt: Festungsarbeiter, -steinmetze, aber auch Metzger, Schneider, Schreiner.