Jahrzehnte lang kümmerte sich keiner um die Walnussbäume in Sammenheim, südwestlich von Nürnberg. Und niemand wollte die Nüsse- bis vor vier Jahren eine Genossenschaft mit Manufaktur zum Erhalt der alten Bäume und der Kulturlandschaft gegründet wurde.
Hans Müller lässt den Kunststoffhammer kraftvoll niedersausen. Knack! Die Walnüsse bersten. Doch dann fasst er sie fast zärtlich an, nimmt den Kern zwischen die Finger und begutachtet ihn ausgiebig. Mit dem Feuchtigkeitsmesser rückt er ihnen außerdem zu Leibe. Mehr als 15 Prozent dürfen es nicht sein. Ist die Schale zu dick? Ist der Kern leicht herauszulösen? Wie ist die Knackfähigkeit? Schließlich muss die Qualität stimmen, denn nur aus bester Rohware kann Öl erster Güte entstehen. Dafür bekommen die Anlieferer 1,80 € pro Kilo.
Nach dem Trocknen der Nüsse im November bis April kommen Anlieferer nach Sammenheim zur Ankaufstelle, um ihre Walnüsse an die Genossenschaft zu veräußern. „Die veredelt sie dann und macht kalt gepresstes Walnussöl, Walnussnudeln, Walnussfrüchte und Aufstriche mit Walnussanteilen daraus“, erklärt Müller.