Eine kulinarische Radreise von Triest nach Poreč
Istrien, die größte Halbinsel der Adria in Form einer Rebe, ist ein Kulturraum, den sich die Länder Italien, Slowenien und Kroatien teilen. Kulinarische Entdeckungen, Radwege und grandiose Landschaften inklusive.
Dieser Duft! Die Kaffeemaschine zischt und nebelt, der Kellner serviert formvollendet die Tassen auf dem Tresen, ein Schluck und das herrliche Aroma breitet sich im Mund aus. Triest lockt allerorten in Kaffeehäuser wie das Caffè Tommaseo, ältestes der Stadt und 1830 eröffnet, oder das Caffè degli Specchi. Der Name ist Programm: Es ist über und über mit Spiegeln verkleidet. Wer mag, beobachtet sich selbst und andere bei einem „capo in b“, einem Cappuccino im Glas. Dazu einen Apfelstrudel, gnä Frau? Das sollte einem nicht spanisch vorkommen. Vielmehr ist es Wienerisch. Aufgrund der kuk-Vergangenheit finden sich viele Palazzi im Secessions-Stil und Relikte in kaiserlichem Gelb. Kein Wunder: Triest wird auch „das kleine Wien am Meer“ genannt. Den Blick kann man auch schweifen lassen: Hinaus auf die Piazza dell‘Unità, die sich zur Adria hin öffnet. Der Platz ist mit 17.000 qm einer der größten Plätze Europas am Meer und wurde schon von Literaten wie Italo Svevo, Stendal oder James Joyce beschrieben: „…meine Seele ist in Triest“, schrieb der 1909 in einem Brief. Ein Denkmal für Joyce steht am Canal Grande. Links und rechts des Wassers sitzen Menschen beim Aperitivo.