Soba, Senf und Soleier

Japan und Frankreich Kabüffchen, Köbes und Killepitsch.
Angeblich ist die Düsseldorfer Altstadt einer der größten Food Märkte der Welt und außerdem berühmt für ihre Braugaststätten. Rund um den Bahnhof aber geht‘s japanisch zu: Little Tokyo lässt grüßen. Und dann sind da noch die Brasserien, die sehr französisch anmuten. Judith Weibrecht hat sich umgesehen.
Raus aus dem Bahnhof, rein nach Little Tokyo. Petra Fujiwara begleitet uns auf der Führung „Sushi, Sake und japanischer Lifestyle“ durch Nippon am Rhein. 8.000 Japaner leben in Düsseldorf, die meisten an einem Standort in Kontinentaleuropa. Für die hohe Konzentration gibt es zwei mögliche Erklärungen. Zum einen hat das historische Gründe: Der erste Deutsche, der im Japan-Handel tätig war, war ein Düsseldorfer namens Louis Kniffler. 1859 reiste er nach Japan und eröffnete in Dejima das erste deutsche Handelshaus in Japan. So begann der Geschäftsverkehr zwischen Preußen und Japan. Die zweite Ursache: „Nach dem 2. Weltkrieg suchte Japan für den Wiederaufbau Kontakt zum Ruhrgebiet als Eisen- und Stahllieferant. Da bot sich Düsseldorf als ‚Schreibtisch des Ruhrgebiets‘ an, und die ersten japanischen Handelshäuser gründeten ihre Niederlassungen in unserer Stadt“, erklärt Fujiwara.
Wir besuchen „Takagi“, die älteste Buchhandlung außerhalb Japans und berühmt für Mangas, einen japanischen Supermarkt namens „Shochiku“ und „Kyoto“, wo wir Sake verkosten, einen japanischen Reiswein. In Japan gebe es ca. 2.000 Sake-Brauereien, erklärt der Ladeninhaber, und dass Sake ein sehr regionales Produkt sei. Wir schnuppern am Reisduft und trinken schließlich alle zusammen, im Kreis stehend.
Vorbei geht‘s an vielen Ramen-Restaurants, vor denen lange Schlangen stehen. „Das ist japanisches Fast Food“, weiß Fujiwara, „aber es ist immer gut, denn jeder Koch versucht, das beste Ramen der Stadt zu machen!“ Außerdem entdecken wir eine Izakaya, eine japanische Kneipe, vor denen meist eine rote Laterne hängt. Im Unterschied zu deutschen Kneipen, wird in japanischen immer auch gegessen. „Überhaupt geben Japaner prozentual gesehen viel mehr Geld für Essen aus als wir! Es wird auch mehr gekocht, denn zwei bis dreimal täglich isst man warm.“


 

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